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Scherben mit Szenen aus dem Recommender- Systemleben

KERAMIK, 
ca. 57x45 cm, 2021

Die „Scherben mit Szenen aus dem Recommender-Systemleben“ sind in Zusammenarbeit mit dem Schlossmuseum Linz zum Thema Gmundner Keramik entstanden. Grundlage dieser Arbeit ist das Fayence-gefäß „Krug mit Szenen aus dem Schusterleben“ aus dem Jahr 1750, welche Szenen mit einer visuellen Darstellung des Geschicks eines Schusters und seines Handwerkers zwischen stilisierten Blumenmustern zeigt.
In der heutigen Gesellschaft ist das Bild eines Handwerkers entsprechend so wie vor 270 Jahren ziemlich verschwommen. Nach offiziellen Angaben kann man in Oberösterreich heutzutage die Zahl der Schuster im Handwerkssektor an den Fingern einer Hand abzählen. Auf der anderen Seite wendet sich der Konsument in den letzten 10 Jahren und während des Aufgrund der Pandemie verhängten Lockdown bei der Warensuche verstärkt dem digitalen Umfeld zu. Der Hersteller, oder Handwerker spielt hier anders als im 18.Jh. keine zentrale Rolle mehr. Der Umsatz des Megainternetkonzerns Amazon stieg während der Pandemie um 38 %. Die größten Online-Shops nutzen Softwaresysteme, welche als automatisierter Empfehlungsdienst ausgelegt sind. Sie basieren auf Algorithmen, die darauf abzielen, die Interessen des Verbrauchers im Voraus zu berechnen und vorherzusagen und dementsprechend genau die Produkte anzubieten, welche der Verbraucher potenziell am ehesten kaufen würde.
Die "Scherben mit Szenen aus dem Recommender-Systemleben" ergänzen die historischen Gmundner Keramik Blumenmuster mit Szenen von Schuh- und Bekleidungsangeboten, welche von Amazons Recommendersystem generiert wurden. Die Daten für dieses System stammen aus der Verkaufshistorie des Amazon-Kontos von Linda Luse, gesammelt von Amazon in den letzten 5 Jahren. Screenshots der Angebote wurden gesammelt und in Mustern angeordnet auf Keramikplatten übertragen.

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